Literaturempfehlungen von Andrea C. Schäfer

Andrea C. Schäfer schrieb eine kommentierte Literaturliste mit für Erainn empfehlenswerten Büchern, die ich gerne veröffentliche. Verschiedene Titel sind vermutlich nur noch antiquarisch erhältlich oder in einer anderen Gestaltung neu aufgelegt.


Literaturempfehlungen von Andrea C. Schäfer (Riganna beim Volk der Schlange, nun Nala Dao-Rahima in der Gilde der Schiffskatzen):

  • Die schönsten Märchen und Sagen aus Irland (Hg. Frederick Hetmann), Fischer TB, ISBN 3-596-13370-X
  • Recht umfangreiche Zusammenstellung von Geschichten von der »Grünen Insel«.

 

  • Joy Chant: Könige der Nebelinsel, Bastei, ISBN 3-404-28125-X
  • Walisische Legenden und Sagen, durch eine Rahmenhandlung verbunden und schön illustriert.

 

  • Claire French-Wieser: Der Prinz von Annun, Verlag Freies Geistesleben, ISBN 3-7725-1550-9
  • Aus dem „Mabinogion“ (einer walisischen Sagensammlung) herausgegriffen: Pwyll, König der Dyfed, lebt zeitweilig in der Anderswelt und lernt dort die Göttin Rhiannon kennen … So anschaulich und gut geschrieben, dass man das Buch im liebsten in einem Atemzug lesen möchte!

 

  • T. W. Rolleston: Celtic Myths and Legends, Senate, ISBN 1-85958-006-8
  • Recht umfangreiche, unkommentierte Sammlung keltischer Sagen, komplett auf Englisch. Dieses Buch steht häufig in den »Sales«-Regalen britischer Buchhandlungen.

 

  • Moyra Caldecott: Frauen in keltischen Mythen, Neue Erde, ISBN 3-89060-314-9
  • Sehr flüssig zu lesende Übertragung der Legenden um berühmte Kriegerinnen, Königinnen und Heldinnen. Ob Angehörige der Sidhe oder der Tuatha de Danann, Frauen hatten in der vorchristlichen keltischen Gesellschaft (besonders bei den Inselkelten, die lange den weiblichen Göttern huldigten) mehr Einfluss und Macht als selbst heutzutage. Ein spannendes Buch – nicht nur für Frauen!

 

  • Rosemary Sutcliff: Lied für eine dunkle Königin, Verlag Freies Geistesleben, ISBN 3-7725-1191-0
  • Lebensbild“ der Königin Boudicca: einer Keltin, die aufbrach, die Römer zu besiegen … Spannend geschildert!

 

  • Diana L. Paxson: Die Keltenkönigin, Bastei Lübbe, ISBN 3-404-20281-3
  • „König Leir hatte 3 Töchter …“ Die jüngste der drei, Cridilla, erzählt ihr Leben von der Kindheit bis zu ihrer Berufung als Königin der britischen Kelten. Wissenschaftlich ist die These, nach der die Kelten dort ansässige ältere Stämme unterdrückt haben sollen, inzwischen nicht mehr haltbar. Das Buch liest sich aber trotzdem spannend und man erfährt viel über Glaube und Gesellschaft!

 

  • Arnulf Zitelmann: Jenseits von Aran, Beltz & Gelberg, ISBN 3-407-79770-2
  • Irlands Könige befehden sich und ein junger Mann, Crithir, gerät zwischen die Fronten. Dieser »Abenteuer-Roman aus Altirland« ist spannend geschrieben und gleichzeitig ein relativ genaues Lebens-Bild der Kelten.

 

  • Pat O’Shea: Die Meute der Mórrígan, Fischer TB, ISBN 3-596-13446-3
  • Irische Sage – aber ganz neu nacherzählt. Zwei Kinder müssen den Blutstein finden, damit er nicht den Unheilsgöttinnen in die Hände fällt – nur dass die Göttinnen Zigarre rauchen und Harley-Davidson fahren! Ein köstlicher Spaß im Stil irischer »Storytellers«. Unbedingt zu empfehlen!

 

  • Frederick Hetmann: Irische Zauberharfe, Diederichs Verlag, ISBN 3-424-01212-2
  • Sehr gut zusammengestellte Anthologie irischer Märchen, Sagen und Geschichten (speziell) aus der Anderswelt. Ein Buch zum »Verschlingen« und öfter lesen!

 

  • Brüder Grimm: Irische Elfenmärchen, Insel TB, ISBN 3-458-32688-X
  • (Auch in einer wunderschön gestalteten Ausgabe bei Edition Herder erschienen – leider ohne die umfangreichen Anmerkungen und den »wissenschaftlichen Exkurs«, und außerdem fehlt ein Märchen …)Standardwerk! Sollte jeder haben, der sich für die irisch/keltischen Sidhe interessiert!

 

  • Brian Froud & Alan Lee: Von Elfen, Goblins, Spukgestalten, Gerstenberg, ISBN 3-806-72895-X
  • Anders als der Titel vermuten lässt, befasst sich das Buch beinahe ausschließlich mit verschiedenen Feen-Gestalten, hauptsächlich aus dem keltisch/germanischen Raum. Der Text ist eher kurz gehalten (zumal die angeführten Sagen und Märchen eher zum Standard gehören), dafür aber viele Zeichnungen – nicht unbedingt »schön«, aber mit ganz eigentümlichem Reiz.

 

  • Ditte König: Die Welt der Feen, Heyne TB, ISBN 3-453-14126-1
  • Frau König hat in akribischer Arbeit Feengeschichten, -märchen und Sagen aus allen Kontinenten zusammen getragen und verglichen. Es ist erstaunlich, wie sich die Feen in aller Welt gleichen. Liest sich gut und flott!

 

  • Marita Lück: Im Zauberkreis der Feen, Walter Verlag, ISBN 3-503-40027-0
  • Der erste Teil handelt von den Kelten, deren Glauben und den Feen. Abgerundet wird das ganze durch Geschichten und Märchen. Sehr gut! Im zweiten Teil will die Verfasserin anhand der Psychologie von C.G.Jung erläutern, daß die Bewohner der »Anderswelt« in jedem von uns leben. Nicht so sehr »mein Ding«… Aber ihren Ansatz, daß jeder versuchen soll, aus seiner Alltagswelt in ein anderes Reich einzutauchen (sprich seine Phantasie zu gebrauchen), kann ich durchaus nachvollziehen – warum wären wir denn sonst in FOLLOW? 😉

 

  • Lotte Ingrisch: Feenschrei, Verlag der österreichischen Staatsdruckerei, (ISBN ?)
  • Die Autorin beschreibt kurz verschiedene Feenarten, sucht Beweise für deren Existenz und versucht den Leser, von ihrer »wissenschaftlichen Vorgehensweise« zu überzeugen (Däniken für Feen-Gläubige?). Sehr merkwürdig!

 

  • Reise in die Anderswelt: Die Kelten, aus der Time-Life-Serie »Mythen der Menschheit«, ISBN 9-053-90801-3
  • Reich ausgestatteter Bildband mit vielen Sagen, Legenden und Geschichten. Leider steht über die Feen fast nichts darin …

 

  • Herder Lexikon: Germanische und keltische Mythologie, ISBN 3-451-21752-X
  • Was soll man über ein Nachschlagewerk sagen? Es ist fundiert und betont sachlich.

 

  • Murry Hope: Magie und Mythologie der Kelten, Heyne TB, ISBN 3-453-14784-7
  • Kurz, aber prägnant und wissenschaftlich fundiert: geschichtliche, mündliche und mythologische Quellen, religiöse und magische Glaubenshaltungen, Formen keltischer Magie. Für den Einstieg in die Materie sehr gut geeignet!

 

  • Peter Berresford Ellis: Die Druiden – Von der Weisheit der Kelten, Heyne TB, ISBN 3-453-14778-2
  • Die Ursprünge des Druidentums, Schilderungen über Druiden aus alter Zeit, Religion, Rituale und Weisheit – hier findet man einfach alles über die „Intellektuellen“ in der keltischen Gesellschaft. Sehr gut finde ich, dass sich der Autor deutlich von den heutigen „Möchtegern-Druiden“ abgrenzt, und „einfach“ die alten Quellen ausgewertet hat. Die „Arbeitsgebiete“ sind gut und ausführlich beschrieben. (Das Buch von Ross Nichols: „Das magische Wissen der Druiden“ ist hier längst nicht so ergiebig, da mehr Wert auf die Geschichte heutiger Druiden-Orden gelegt wird – und höchstens Mathematiker und Astronomen Spaß an den ausführlichen Berechnungsbeispielen haben werden …)

 

  • Barry Cunliffe: Die Kelten, Lübbe Bildband, ISBN 3-785-70506-9
  • Sehr informativer Text und schön gestaltet, viele Fotos von keltischen Kunstwerken, Waffen etc.

 

  • Gerhard Herm: Die Kelten, Econ Verlag, ISBN 3-430-14453-1
  • Geschichte der Kelten, flüssig und anschaulich geschrieben, wenn auch nicht mehr wissenschaftlich »aktuell«….

 

  • Simon James: Die Kelten, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-8289-0663-X
  • Selten: Ein Wissenschaftler versteht es, Geschichte anschaulich zu beschreiben! Die »Inselkelten« werden etwas »vernachlässigt«, da mehr Funde und Quellen über die »kontinentalen« Kelten bekannt sind.

 

  • Helmut Birkhan: Kelten – Bilder ihrer Kultur, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, ISBN 3-7001-2814-2
  • So ausführlich wurden die Kelten wohl noch nie beschrieben! Ein tolles Buch mit 451 großformatigen Seiten, leider mit DM 189,– einfach unbezahlbar …

 

  • Jean Markale: Die keltische Frau, Goldmann TB, (ISBN ?)
  • Mythos, Geschichte und soziale Stellung. Teilweise etwas »trocken«, aber doch sehr interessant.

 

  • Life in Celtic Times, Dover Publications, ISBN 0-486-29714-4
  • Angeblich ein Kinder-Malbuch – mit Bild eines Menschenopfers?! Informative Zeichnungen und fundierte Erläuterungen.

 

  • Sylvia Botherroyd: Irland – Mythologie in der Landschaft, Verlag Jürgen Häusser, ISBN 3-89552-034-9
  • Dieses Buch ist etwas wirklich besonderes: Ein Reiseführer zu den Stätten der irischen Mythologie! Ob Newgrange, Tara, Emain Macha oder der Lough Derravaragh …: Mit diesem Buch kann man zu diesen sagenumwobenen Stätten reisen und erfährt ihre Geschichte und ihre Geschichten. Am besten vor einer Irland-Reise lesen und sich danach eine Route zusammenstellen!

 

  • Hermann Schreiber: Irland – Seine Geschichte – Seine Menschen, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-859-1
  • Die irische Geschichte von der ersten Besiedlung bis zur heutigen Zeit in 352 Seiten zusammenzufassen, ist ein schwieriges Unterfangen. Dass dadurch vieles nur als Aneinanderreihung von Daten erscheint, lässt sich bei dieser Fülle nicht vermeiden. Der Autor hat es jedoch geschafft, den Text einigermaßen flüssig zu halten. Trotzdem »verträgt« man das geballte Wissen nur in kleinen Happen …

 

  • G. Hölker & S. Lork: Die Länder der Verheißung, Fantasy Productions, ISBN 3-89064-738-3
  • In diesem Shadowrun-Quellenbuch werden die Elfen-Staaten Tir Tairngire, Tir na nÓg und Pomorya vorgestellt. Das Shadowrun-Rollenspielsystem ist ungefähr im Jahr 2053 angesiedelt. Grundlage ist das Wiedererwachen der Magie auf unserer Welt und unter anderem die »Große genetische Expression« im Jahre 1999 (genau, es passiert also demnächst! 😉 ), wodurch es neben Mensch und Tier auch Elfen, Orks, Zwerge, Trolle und andere Lebewesen aus der Mythen- und Legendenwelt gibt. Besonders Tir na nÓg dürfte für den Irland-Fan von Interesse sein. Aufbauend auf den irisch-keltischen Mythen wird hier ein Elfen-Staat geschildert.

 

  • Marija Gimbutas: Die Sprache der Göttin, Verlag Zweitausendeins, ISBN 3-86150-120-1
  • Die bekannte Archäologin macht verschüttetes Wissen zugänglich. Anhand westeuropäischer Funde kann die Religion unserer Vorfahren sehr genau entschlüsselt und beschrieben werden. Was manche vielleicht ahnen: Der Glaube an männliche Götter ist noch gar nicht so alt, und beruht letztlich auf den »Herrschaftsbestrebungen« des Patriarchats. Die Megalith-Kulturen waren matristisch geprägt, was zu einer seither nie mehr erreichten Gleichberechtigung der Geschlechter führte … All dies lässt sich archäologisch beweisen! Ein Buch, gleichermaßen interessant für Frauen und Männer!